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Die Masterarbeit von Frau Karin Hartl-Hubmann mit dem Titel "Kooperationen und Förderungen für den globalen Süden neu denken: Entwicklungszusammenarbeit aus der Sicht eines österreichischen Bundeslandes" thematisiert die Entwicklungszusammenarbeit des Landes Tirol. Das Argument, dass die Summe der Leistungen der Entwicklungszusammenarbeit der Bundesländer - gemessen an der gesamten öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit (EZA) Österreichs - gering sei und daher sowohl die Relevanz der EZA der Bundesländer als auch eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit ihr marginal sei, ist vordergründig. Entwicklungshilfe, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit sind in Tirol seit rund 60 Jahren ein fester Bestandteil der Politik und auch des Selbstverständnisses der Landesregierungen. Eine wissenschaftliche Bearbeitung der Programmatik, der Strategien, Prinzipien, Grundsätze, Leitlinien und Maßnahmen für diesen Politikbereich in den österreichischen Bundesländern wurde bisher meines Wissens nicht durchgeführt, sie war daher längst überfällig. Frau Hartl-Hubmann zeigt am Beispiel der Tiroler EZA (TEZA), dass sowohl strategische Überlegungen für das Handlungsfeld, als auch konkrete Vorgaben für seine Umsetzung fehlten und nur eine vage Richtlinie seit rund 25 Jahren als Grundlage für die Vergabe von EZA-Mitteln dient. Frau Hartl-Hubmann nimmt daher die von der Landesregierung angekündigte Neuausrichtung der TEZA zum Anlass, um einerseits die bestehende TEZA zu beschreiben - dies inkludiert "ihre rechtliche und institutionelle Einordnung in einem föderalen Bundesstaat, ihre historische Entstehung und ihre Verankerung in Politik und Verwaltung" - und andererseits um aus einem Vergleich der EZA-Systeme Vorarlbergs und der italienischen Provinzen Südtirol und Trentino Handlungsempfehlungen für die Neuausrichtung abzuleiten. In einem letzten Abschnitt wird die Förderpraxis des Landes Tirols zwischen 2001 und 2019 im Detail analysiert, um Tendenzen und Prioritäten zu erkennen. Die abschließenden Empfehlungen zur Neuausrichtung der TEZA bieten für alle Landesregierungen in Österreich einen Rahmen, um die Ziele, die Erwartungshaltungen und Handlungsoptionen zu hinterfragen, zu reflektieren und neu zu definieren. Die vorliegende Masterarbeit von Frau Hartl-Hubmann könnte daher nicht nur zu einer Verbesserung der Qualität und der EZA-Aktivitäten in den Bundesländern beitragen, sondern vor allem auch zu einem erweiterten Verständnis von Entwicklungspolitik als Beitrag zur globalen nachhaltigen Entwicklung.
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