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- Drygalla, Andrej
- Exß, Franziska
- Heinisch, Katja
- Holtemöller, Oliver
- Kämpfe, Martina
- Kozyrev, Boris
- Lindner, Axel
- Müller, Isabella
- Sardone, Alessandro
- Schult, Christoph
- Schultz, Birgit
- Staffa, Ruben
- Zeddies, Götz
Abstract
Der Ausblick auf die internationale Konjunktur 2023 ist verschattet: Die Energieversorgung Europas ist ungewiss, die Leitzinsen steigen weiter, der Pandemieausbruch in China führt zu Produktionsausfällen. Belastungen für die deutsche Wirtschaft kommen von hohen Energiepreisen und einem verschlechterten Finanzierungsumfeld. Bislang ist die Konjunktur robust, die Produktion hat bis in den Herbst hinein expandiert. Ab dem Frühjahr wird sie gestützt durch die weitere Entspannung der Lieferketten und eine Belebung der Weltwirtschaft. Das BIP dürfte 2022 in den ersten drei Quartalen um 1,8% zugenommen haben, den Winter über leicht sinken und 2023 insgesamt stagnieren (Ostdeutschland: 1,8% und 0,2%). Die Inflation geht nach 7,8% im Jahr 2022 auf 6,5% im Jahr 2023 zurück. Zum Jahreswechsel sieht die deutsche Wirtschaft schwierigen Zeiten entgegen: Die Terms of Trade haben sich deutlich verschlechtert, der Energiepreisanstieg erhöht die Lebenshaltungskosten, und die Finanzierungsbedingungen haben sich auch wegen der vorsichtigeren Kreditvergabe durch die Banken verschlechtert. Jedoch zeigt sich die deutsche Konjunktur bislang recht robust, und die Produktion hat bis in den Herbst hinein expandiert. Im Winter, wenn der Energiepreisanstieg sein Maximum erreicht, werden die Realeinkommen deutlich sinken, auch wenn die Subventionierung von Energie durch die Gas- und Strompreisbremse den Rückgang von Realeinkommen und privatem Konsum bremst. Ab dem Frühjahr dürfte eine weitere Entspannung der internationalen Lieferketten und eine Belebung der Weltwirtschaft die deutsche Konjunktur stützen. Impulse kommen auch vom hohen Modernisierungsdruck auf die Wirtschaft in Deutschland aufgrund veränderter Kostenstrukturen. Zu nennen sind etwa die hohen Anreize zur energetischen Sanierung. Ein begrenzender Faktor dürfte dabei in vielen Fällen die ausgelasteten Kapazitäten sein.
Suggested Citation
Drygalla, Andrej & Exß, Franziska & Heinisch, Katja & Holtemöller, Oliver & Kämpfe, Martina & Kozyrev, Boris & Lindner, Axel & Müller, Isabella & Sardone, Alessandro & Schult, Christoph & Schultz, Bir, 2022.
"Keine tiefe Rezession trotz Energiekrise und Zinsanstieg,"
Konjunktur aktuell, Halle Institute for Economic Research (IWH), vol. 10(4), pages 101-145.
Handle:
RePEc:zbw:iwhkon:268265
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