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- Brautzsch, Hans-Ulrich
- Claudio, João Carlos
- Drygalla, Andrej
- Exß, Franziska
- Heinisch, Katja
- Holtemöller, Oliver
- Kämpfe, Martina
- Lindner, Axel
- Müller, Isabella
- Schultz, Birgit
- Staffa, Ruben
- Wieschemeyer, Matthias
- Zeddies, Götz
Abstract
Die globale Produktion hat nach dem Einbruch vom vergangenen Frühjahr wieder deutlich zugelegt. Rasch ist die Erholung vor allem in Ostasien in Gang gekommen, wo die Pandemie seit längerem weitgehend unter Kontrolle ist. Als Folge einer neuen Infektionswelle ist dagegen im Euroraum das Bruttoinlandsprodukt im Schlussquartal 2020 erneut leicht zurückgegangen. Allerdings geben die anlaufenden Impfkampagnen Hoffnung, dass die Pandemie im Lauf des Jahres ihren Schrecken verliert. Auch deshalb sind die Rohstoffpreise zuletzt steil angestiegen. Von Seiten der Wirtschaftspolitik sind die Bedingungen für eine rasche Erholung der Weltwirtschaft gut. Die besonders expansive Finanzpolitik in den USA hat zuletzt sogar zu Inflationssorgen geführt. Wenn die Restriktionen wirtschaftlicher Aktivitäten in den einzelnen Weltregionen nach und nach aufgehoben werden, ist mit einem globalen Konsumschub zu rechnen. In Deutschland ist aufgrund des Lockdowns die Wertschöpfung im Dienstleistungsbereich Ende 2020 gesunken, in der Industrie und am Bau nahm sie dagegen deutlich zu. Ein Großteil der personennahen Dienstleistungen unterliegt trotz der Anfang März beschlossenen Lockerungen weiterhin Beschränkungen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im ersten Quartal 2021 deutlich zurückgehen. Darüber hinaus sind die Aussichten aber günstig, denn mit Fortschreiten der Impfkampagne ist damit zu rechnen, dass die Lockdown-Maßnahmen Schritt für Schritt aufgehoben werden. Für eine rasche Erholung der Nachfrage spricht, dass die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte, auch dank staatlicher Stützungsmaßnahmen wie dem Kurzarbeitergeld, insgesamt stabil geblieben sind. Das exportorientierte Verarbeitende Gewerbe profitiert weiter von der Erholung der Weltwirtschaft. Allerdings werden die Unternehmen ihre Investitionen zunächst nur vorsichtig ausweiten. Die Kapazitäten sind im Prognosezeitraum noch unterausgelastet, zudem wächst das Produktionspotenzial langsamer als zuvor. Das Hauptrisiko für die Konjunktur in Deutschland wie überall auf der Welt liegt in der Ungewissheit darüber, wie schnell das Pandemiegeschehen durch die Impfkampagnen eingedämmt werden kann.
Suggested Citation
Brautzsch, Hans-Ulrich & Claudio, João Carlos & Drygalla, Andrej & Exß, Franziska & Heinisch, Katja & Holtemöller, Oliver & Kämpfe, Martina & Lindner, Axel & Müller, Isabella & Schultz, Birgit & Staff, 2021.
"Konjunktur aktuell: Neue Infektionswelle unterbricht wirtschaftliche Erholung,"
Konjunktur aktuell, Halle Institute for Economic Research (IWH), vol. 9(1), pages 2-29.
Handle:
RePEc:zbw:iwhkon:232931
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