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Abstract
"Seit Jahren beobachten wir in allen industrialisierten Ländern ein Wachstum der kognitiv anspruchsvolleren Bereiche der Sekundarschulen und Berufs- und Fachschulen sowie eine Expansion der Hochschulen. Eine steigende Zahl von Jugendlichen schließt die vorberufliche Bildung auf einem höheren formalen Bildungsniveau ab: Dies gilt auch für die Bundesrepublik Deutschland nach 1970 (allerdings sinkt seit einigen Jahren nicht mehr der Anteil an Jugendlichen, die in volle Berufstätigkeit ohne vollständige Berufsausbildung eintreten). Die Bildungschancen der Jugendlichen vergrößerten sich zum Teil im Prozeß der Expansion des akademischen Bildungsbereiches und zum Teil infolge der Aufwertung des nicht-akademischen Bildungsbereichs. Drei institutionelle Strategien in dieser Hinsicht konnte man häufig in anderen industrialisierten Gesellschaften beobachten; kaum dagegen in der Bundesrepublik Deutschland: a) eine Horizontalisierung der Sekundarschulstruktur; b) eine deutliche Öffnung des Hochschulzuganges für Berufserfahrene; c) die Etablierung einer teritären Bildungsstruktur, wobei nicht-hochschulische Institutionen für Personen jenseits des typischen Sekundarschulbesuchsalters aufgewertet werden. Die Bildungsexpansion der letzten Jahrzehnte erfolgte im Kontext wachsender beruflicher Anforderungen; allerdings wird generell angenommen, daß der Wandel der erforderlichen Qualifikationsniveaus langsamer vor sich ging als die Bildungsexpansion. Dies hatte in der Bundesrepublik Deutschland gewöhnlich eine zweistufige Adaption zur Folge: für viele Berufe steigt das durchschnittlich vorberufliche Qualifikationsniveau, und für viele Wege der vorberuflichen Ausbildung - berufliche Ausbildung und Hochschulausbildung - steigt die durchschnittliche schulische Vorbildung. Die vorliegenden Daten zeigen, daß die Expansion der Schulbildung von 1970 bis 1982 zu mehr als der Hälfte zur Ausweitung bis dahin typischerweise anschließender Berufs- und Hochschulausbildung geführt hat. Neuere Daten lassen jedoch die Vermutung zu, daß mehr als die Hälfte der Ausweitung des Schulbesuchs sich lediglich in der Zunahme der schulischen Vorbildung für die verschiedenen Berufs- und Hochschulausbildung niederschlägt." (Autorenreferat)
Suggested Citation
Teichler, Ulrich, 1985.
"Zum Wandel von Bildung und Ausbildung in den 70er und 80er Jahren,"
Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany], vol. 18(2), pages 167-176.
Handle:
RePEc:iab:iabmit:v:18:i:2:p:167-176
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