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- Geraldine Dany-Knedlik
- Guido Baldi
- Nina Maria Brehl
- Hella Engerer
- Angelina Hackmann
- Pia Hüttl
- Konstantin A. Kholodilin
- Frederik Kurcz
- Laura Pagenhardt
- Jan-Christopher Scherer
- Teresa Schildmann
- Hannah Magdalena Seidl
- Ruben Staffa
- KristinTrautmann
Abstract
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer schwierigen Gemengelage aus konjunktureller Schwäche und strukturellem Wandel. Der anhaltende Auftragsmangel im Verarbeitenden Gewerbe, der zunehmende internationale Wettbewerb und die mittlerweile ebenfalls schwächelnden industrienahen Dienstleistungen schlagen inzwischen auch auf den Arbeitsmarkt durch und führen nicht nur zu Kurzarbeit, sondern trotz anhaltendem Fachkräftemangel auch zu Entlassungen. Zwar ist das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2023 leicht um 0,1 Prozent gestiegen – dies wird aber durch einen stärker als zunächst vermeldeten Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,3 Prozent im zweiten Quartal relativiert. Von einer Rückkehr auf einen stabilen Wachstumskurs kann keine Rede sein. Im Gegenteil: Frühindikatoren deuten darauf hin, dass die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal erneut sinken wird, für das Gesamtjahr dürfte dann unter dem Strich ein Minus von 0,2 Prozent stehen – damit schrumpft die deutsche Volkswirtschaft das zweite Jahr in Folge. Vor allem die deutsche Industrie steckt tief in der Krise. Der Außenhandel könnte zwar vorübergehend profitieren, weil viele Unternehmen trotz mangelnder Nachfrage ihre Ausfuhren in die USA wohl erhöhen, um möglichen Zöllen durch den designierten US-Präsidenten Donald Trump zuvorzukommen. Im Raum stehende protektionistische Maßnahmen werfen aber bereits ihre Schatten voraus und verunsichern die hiesigen Unternehmen, die daher auch Investitionen weiter aufschieben. Hinzu kommen die unklaren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland, die frühestens im Frühjahr mit einer neuen Bundesregierung absehbar werden. All das – verbunden mit zunehmenden Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz – verunsichert die Menschen in Deutschland und führt dazu, dass trotz steigender Reallöhne der private Konsum nicht aus dem Knick kommt. Erst ab Mitte des kommenden Jahres ist Stand jetzt eine allmähliche Entspannung in Sicht, wenn sich die innen- und außenwirtschaftlichen Unwägbarkeiten sukzessive abschwächen. Die deutsche Wirtschaft dürfte 2025 dennoch nur um 0,2 Prozent wachsen – damit korrigiert das DIW Berlin seine Herbstprognose um 0,7 Prozentpunkte nach unten. Für 2026 ist dann eine Steigerung der Wirtschaftsleistung um 1,2 Prozent zu erwarten – ein guter Teil davon geht aber auf Sondereffekte wie eine relativ hohe Zahl an Arbeitstagen zurück. Mit Blick auf die Weltwirtschaft bleibt der Boom in den USA vorerst ein zentraler Treiber und gleicht die schleppende Erholung in vielen anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften sowie in China aus. Während die chinesische Wirtschaft schwächelt, setzt der Euroraum seinen allmählichen Aufschwung dank steigender Kaufkraft und sinkender Inflation fort. In diesem Jahr wird die Weltwirtschaft um voraussichtlich 3,7 Prozent wachsen. 2025 und 2026 ist mit einem Plus von 3,6 und 3,7 Prozent zu rechnen.
Suggested Citation
Geraldine Dany-Knedlik & Guido Baldi & Nina Maria Brehl & Hella Engerer & Angelina Hackmann & Pia Hüttl & Konstantin A. Kholodilin & Frederik Kurcz & Laura Pagenhardt & Jan-Christopher Scherer & Teres, 2024.
"DIW-Konjunkturprognose: Deutsche Wirtschaft dümpelt vor sich hin – Handelskonflikte bedrohen Weltwirtschaft,"
DIW Wochenbericht, DIW Berlin, German Institute for Economic Research, vol. 91(50), pages 797-832.
Handle:
RePEc:diw:diwwob:91-50-2
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Business cycle forecast;
economic outlook;
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- E32 - Macroeconomics and Monetary Economics - - Prices, Business Fluctuations, and Cycles - - - Business Fluctuations; Cycles
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