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- Geraldine Dany-Knedlik
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- Werner Roeger
- Marie Rullière
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- Kristin Trautmann
Abstract
Die deutsche Wirtschaft hat sich zu Jahresbeginn berappelt und besser entwickelt als zunächst erwartet. Kräftig gestiegene Bauinvestitionen – wenngleich aufgrund des milden Winterwetters eher ein Strohfeuer – und starke Warenexporte halfen ihr auf die Beine und konnten die enttäuschende Entwicklung des privaten Konsums überdecken. Dieser war überraschend gesunken. Seitdem hellt sich die Kauflaune aber deutlich auf: In vielen Branchen haben die Arbeitnehmer*innen nach den Sonderzahlungen der jüngeren Vergangenheit dank der Tariferhöhungen nun dauerhaft mehr Geld auf dem Lohnzettel, was die Einkommenssicherheit erhöht. Verbunden mit der mittlerweile stabil unter der Drei-Prozent-Marke liegenden Inflation steigen die Reallöhne deutlich. Hinzu kommt die von der Europäischen Zentralbank eingeleitete Zinswende, die Sparen unattraktiver macht und Kredite günstiger. Impulse auf den Konsum, wenn auch geringe, dürften zudem von der Fußball-Europameisterschaft der Männer in Deutschland ausgehen. Neben dem privaten Konsum wird sich im Prognosezeitraum der Außenhandel als zweite Stütze der deutschen Wirtschaft erweisen. Nicht nur nehmen im Zuge der erstarkenden Binnenwirtschaft die Einfuhren zu. Da sich die Industrieproduktion weltweit beleben dürfte, erfährt auch die deutsche Exportwirtschaft einen Schub. Aufgrund des hohen Anteils von Vorleistungs- und Investitionsgütern sind Exporte „Made in Germany” besonders abhängig von der globalen Industriekonjunktur. Auch hierzulande werden die Industrieunternehmen spätestens ab dem kommenden Jahr vermehrt in ihre Kapazitäten investieren. Die Bauinvestitionen werden dann ebenfalls wieder zunehmen. Unter dem Strich ergibt sich ein etwas freundlicheres Bild als noch im Frühjahr: Für die deutsche Wirtschaft erwartet das DIW Berlin für dieses Jahr statt einer Stagnation nun ein Wachstum von 0,3 Prozent und für das kommende Jahr von 1,3 Prozent. Ein Risikofaktor für die Prognose ist die noch nicht vollends klare Schadenslage nach dem Hochwasser im Süden Deutschlands. So könnten Produktionskapazitäten mancherorts länger als gedacht beeinträchtigt bleiben – gleichzeitig ist aber auch denkbar, dass Reparatur- und Wiederaufbauarbeiten die Wirtschaftsleistung erhöhen. Insgesamt dürften die Effekte in die eine wie die andere Richtung aber überschaubar bleiben. Erneut zum Unsicherheitsfaktor entwickeln könnte sich das Tauziehen um den nächsten Bundeshaushalt – nach den Ergebnissen der EU-Wahl in Deutschland womöglich noch mehr als ohnehin schon zu erwarten gewesen wäre. Die Weltwirtschaft wird im Prognosezeitraum ebenfalls an Schwung gewinnen. Der Euroraum überwindet seine Schwächephase endgültig, der Welthandel belebt sich. Die Zinswenden in den großen fortgeschrittenen Volkswirtschaften werden wohl ab dem zweiten Halbjahr einen positiven Effekt auf den Wohnungsbau und die Unternehmensinvestitionen haben. Alles in allem ist für die Weltwirtschaft 2024 mit einer Wachstumsrate von 3,7 Prozent zu rechnen. Im Jahr 2025 dürfte die Weltwirtschaft um 3,6 Prozent zulegen.
Suggested Citation
Geraldine Dany-Knedlik & Guido Baldi & Nina Maria Brehl & Hella Engerer & Angelina Hackmann & Pia Hüttl & Konstantin A. Kholodilin & Frederik Kurcz & Laura Pagenhardt & Werner Roeger & Marie Rullière , 2024.
"DIW-Konjunkturprognose: Weltkonjunktur erholt sich zügiger – Deutsche Wirtschaft kommt in Fahrt,"
DIW Wochenbericht, DIW Berlin, German Institute for Economic Research, vol. 91(24), pages 349-381.
Handle:
RePEc:diw:diwwob:91-24-2
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economic outlook;
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