Author
Listed:
- Harald Hagemann
- Markus Schreyer
- Stephan Seiter
Abstract
Der wirtschaftliche Erfolg der USA in den 1990er Jahren wird häufig als Beispiel für die ökonomischen Veränderungen gesehen, die sich durch Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ergeben. Insbesondere die Reduzierung der Arbeitslosigkeit bei gleichzeitig niedrigen Inflationsraten wird in diesem Zusammenhang immer wieder betont. Vor allem die hohen Produktions- und Produktivitätszuwachse in den 1990er Jahren werden für dieses Phänomen verantwortlich gemacht. Tatsächlich aber lassen sich gestiegene Produktivitätswachstumsraten erst seit 1996 feststellen. Die Diskussion des Solowschen Produktivitätsparadoxons zeigt, daß in den USA viele Gründe vorlagen, weshalb IKT nicht sofort produktivitätserhöhend wirken konnten. ln Deutschland läßt sich ein klarer Rückstand gegenüber den USA bei der Anwendung und Diffusion von IKT feststellen. Bedingt durch den niedrigen Anteil der IKT am gesamt- wirtschaftlichen Kapitalstock sowie durch Meß- und Erfassungsprobleme konnte bislang ein Anstieg der Wachstumsrate der Produktivität nicht nachgewiesen werden. Die Erfahrungen in den USA zeigen wirtschaftspolitische Handlungsmöglichkeiten, die auf dem Treffen des Europäischen Rates in Lissabon im März 2000 ebenfalls aufgegriffen wurden. Da die Diffusion von I KT zu einem strukturellen Wandel führt, gewinnen insbesondere die Flexibilität und die Qualifikation der Arbeitskräfte an Relevanz. Die Förderung "lebenslangen Lernens" und von Humankapitalinvestitionen sind die entscheidenden Vorbedingungen zukünftiger Wachstumsprozesse.
Suggested Citation
Harald Hagemann & Markus Schreyer & Stephan Seiter, 2001.
"Produktivität und Wachstum - Lernen von den USA?,"
Wirtschaft und Gesellschaft - WuG, Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik, vol. 27(3), pages 277-314.
Handle:
RePEc:clr:wugarc:y:2001v:27i:3p:277
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