Österreich

1999 nahm das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,2% zu. Die Arbeitslosenquote sank auf 4,4%; sie war damit nicht einmal halb so hoch wie im westeuropäischen Durchschnitt. Die Inflationsrate war mit 0,5% die niedrigste aller EU-Länder. Im Jahr 2000 wird der Aufschwung, der im zweiten Halbjahr 1999 begonnen hat, von einer zunächst noch beschleunigten Exportentwicklung und einer robust aufwärts gerichteten Inlandsnachfrage getragen, die Wirtschaftspolitik wirkt deutlich stimulierend. Das reale BIP dürfte um ca. 3 1/4% expandieren. Die Sanktionen, die die Regierungen der anderen EU-Mitgliedsländer wegen der Regierungsbeteiligung der FPÖ verhängt haben, werden das Wirtschaftswachstum wahrscheinlich nur geringfügig beeinträchtigen. (Österreich kommt jetzt der für ein westliches Industrieland überdurchschnittlich hohe Anteil von Zuliefererzeugnissen an seinen Ausfuhren zugute.) Die Lage am Arbeitsmarkt bessert sich weiter: Die Beschäftigung könnte sich um etwa 1 1/4 % erhöhen, die Arbeitslosenquote auf 4% sinken. Die Konsumentenpreise dürften mit 1 3/4 % deutlich stärker steigen als 1999. Im Jahr 2001 schwächt sich der Aufschwung etwas ab, da sich die Nachfrage aus dem In- und Ausland nicht mehr ganz so dynamisch entwickelt. Für das reale BIP kann - bei weiter steigender Beschäftigung und sinkender Arbeitslosenquote - mit einer Wachstumsrate von annähernd 3% gerechnet werden. Die Konsumentenpreise dürften um 1 1/2 % steigen.