Die Europäischen Strukturfonds in den neuen Bundesländern : # 1. Zur Standortbestimmung der ostdeutschen Wirtschaft im europäischen Kontext

Das ifo Institut hat 1997 im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft eine Zwischenbewertung des Einsatzes der EU-Strukturfonds in den neuen Bundesländern vorgenommen. Untersucht wurden die zwischen 1994 und 1996 im Rahmen der Ziel-1-Förderung durchgeführten Maßnahmen. Auf die Förderung haben Regionen Anspruch, in denen das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf weniger als 75% des EU-Durchschnitts beträgt. Nach den verfügbaren Prognosen wird das ostdeutsche BIP pro Einwohner auch 1998 erst knapp 65% des EU-Durchschnitts - und damit etwa das Niveau Griechenlands - erreichen. Die Arbeitsproduktivität stieg zwischen 1991 und 1996 fast viermal so rasch wie in den alten Bundesländern und auch erheblich schneller als in anderen Ziel-1-Regionen. Die Zunahme wurde allerdings mit einem enormen Arbeitsplatzabbau erkauft, so daß die Arbeitslosenquote nicht nur nahezu doopelt so hoch ist wie in Westdeutschland, sondern auch wesentlich höher als in den meisten Vergleichsregionen.